Ratgeber Internet-Sicherheit
Internet-Sicherheit heißt Informationssicherheit
Im Digitalzeitalter verlagern immer mehr Menschen nicht nur ihr Privat- sondern auch das Berufsleben ins Internet. Auf diese Weise lässt sich komfortabel Wissen austauschen und kommunizieren. Allerdings ist das Internet kein hundertprozentig sicheres Netzwerk. Durch die Komplexität erfassen die User gar nicht alle Risiken, die daraus resultieren. Es existieren zahlreiche Angriffsvektoren wie Phishing, Social Engineering, Hintertüren, Verschlüsselungstrojaner usw. Unter Social Engineering versteht man die Beeinflussung eines Menschen, um eine bestimmtes Verhalten hervorzurufen. Bezogen auf die Internet-Sicherheit bedeutet das beispielsweise, dass ein Cyberkrimineller sich als Vorgesetzter ausgibt, um an sensible Daten durch einen Mitarbeiter zu gelangen. Das können Zugangsdaten sein, aber auch Überweisungen auf ein Konto.
Alle eint die Motivation, warum Cyberkriminelle sich dieser Techniken bedienen: In den meisten Fällen geht es um Daten und Informationen, welche zum eigenen Vorteil genutzt werden, beispielsweise um illegal schnell an Geld zu gelangen oder um Rechner-Leistung anzuzapfen.
Damit Informationssicherheit gewährleistet werden kann, müssen an ganz verschiedenen Stellen Richtlinien und Maßnahmen implementiert sein. Seit 2015 existiert in Deutschland beispielsweise das IT-Sicherheitsgesetz, das kritische Infrastrukturen besser schützen soll. Außerdem stehen Computersabotage, das Ausspähen von Daten und Computerbetrug unter Strafe. Neben diesen Richtlinien können User auch selbst allerhand Maßnahmen ergreifen, um zur eigenen Cyber-Sicherheit beizutragen.
Sicher ins Netz – wie geht das?
Was macht ein starkes Passwort aus?
- Je länger ein Kennwort ist, umso besser – mindestens zehn Zeichen sind gut
- Am besten werden alle verfügbaren Zeichen genutzt: Groß- und Kleinbuchstaben, Ziffern und Sonderzeichen. Manche Anbieter haben eigene technische Vorgaben an Passwörter.
- Das Kennwort sollte nicht im Wörterbuch vorkommen, oder auf Rückschlüsse auf Sie zulassen, wie der Familienname, das Geburtsdatum, der Wohnort usw.
- Keine sicheren Passwörter sind: 1234, 123456, passwort, qwertz, asdfg, 1234abcd,
- Je komplexer das Passwort zusammengesetzt ist, desto schwieriger sind sogenannte Brute-Force Attacken (auch Wörterbuchattacken). Dabei errät ein Programm das Kennwort. Je länger und komplexer es ist, desto länger benötigt das Programm zum Erraten.
- Ein sehr sicheres Passwort sieht beispielsweise wie folgt aus:
a!2ZBO Y{Vti/|“r\?5(JSo_wH0]1qG+y - Allerdings kann sich das kaum jemand merken, weswegen man auch auf sogenannte Passphrasen zurückgreifen kann.
- Dazu denkt man sich eine Phrase aus, wie etwa „ich mag starke passwörter“
- Nun ersetzt man Buchstaben durch Zahlen, wie a durch 4 und s durch 5, schreibt den jeweiligen Anfangsbuchstaben groß und fügt Sonderzeichen hinzu. Das Ergebnis:
Ich#M4g#5t4rke#P455wörter!
Tipp:
Wir empfehlen Ihnen nicht, Passwörter im Browser zu speichern. Verwenden Sie dafür bevorzugt einen separaten Passwort-Manager wie KeePass, der Ihre wichtigen Kennwörter in einer verschlüsselten Datenbank auf Ihrem Computer speichert. Über ein Plug-in lassen sich Browser und Passwort-Manager verknüpfen, sodass Login-Felder auf den von Ihnen besuchten Seiten automatisch ausgefüllt werden. Übrigens können Sie sich auch sehr sichere Passwörter generieren lassen. Sie müssen sich nur noch das Master-Passwort vom Passwort-Manager merken.
Auch die Computersicherheit ist von entscheidender Bedeutung. Ein PC oder Laptop sollte über ein aktuelles Betriebssystem und die neusten Sicherheitsupdates verfügen. Wir empfehlen auch, alle nicht regelmäßig genutzten Programme zu deinstallieren.
Letztendlich gelangen Sie mithilfe des Internet-Browsers ins Netz. Er ist im Grunde die Schnittstelle zur Internetseite, die Sie besuchen möchten. Auch der Browser ist ein Programm, das regelmäßig mit Sicherheitsupdates versorgt wird. Achten Sie auf den Hinweis, wenn Aktualisierungen verfügbar sind.
Zur Internet-Sicherheit trägt auch ein namhaftes Antiviren-Programm bei. Oft tragen diese etwa eine Produktbezeichnung wie Internet Security. Schadsoftware erkennen die Schutzprogramme dabei meist während des Surfens im Netz oder beim Öffnen von Mails sowie nach dem Scan der Festplatte. Nicht nur auf PC und Laptop empfehlen wir ein Antiviren-Programm, sondern auch für das Smartphone. Mittlerweile bieten einige Hersteller sogar Security Software speziell für Smart-TVs an.
Um sich sicher im Netz zu bewegen, gelten allgemein folgende Regeln:
- Niemals unbedacht verdächtige E-Mail-Anhänge öffnen oder auf Links klicken
- Verwenden Sie ausschließlich einzigartige, starke Passwörter. Niemals für mehrere Online-Konten dasselbe Passwort verwenden ➜ Passwort-Manager unterstützt dabei
- Achten Sie beim Surfen auf eine gesicherte Verbindung zur Webseite ➜ https
- Alle Endgeräte wie Smartphone, Tablet und Laptop sollten über eine namhafte Internet Security Software verfügen und regelmäßig mit Updates versorgt werden.
- Auch Ihr Router empfängt meist automatisch Sicherheitsupdates vom Hersteller
- IoT-Geräte (Internet of Things = SmartTV, IP-Cam und Co.) besser in einem separaten Netzwerk nutzen ➜ Netzwerksegmentierung
- Öffentliche ungesicherte WLANs meiden und eventuell VPN in Betracht ziehen
- Datenschutzeinstellungen anpassen, um Risiko für Datendiebstahl so gering wie möglich zu halten
- Vorsicht bei Apps: Leider schaffen es immer wieder schädliche Apps für kurze Zeit in den Google Play Store. Deshalb vorher die Bewertungen lesen.
- Eine Datensicherung hilft im Fall eines Angriffs bei der Wiederherstellung des Systems